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Von unten betrachtet

Viel los unter Leipzig

Jede Stadt hat ihre Unterwelt. So auch Leipzig. Da ziehen sich Leitungen, Kabel, Rohre und Kanäle entlang und sie sind nur für jene sichtbar, die in der Regel beruflich damit zu tun haben. Die Leipziger Wasserwerke unterhalten ein riesiges unterirdisches Netz, um die Bevölkerung sowohl mit Trinkwasser zu versorgen als auch Abwasser abzuleiten, zu sammeln und wiederaufzubereiten. Hier also Leipzig mal von unten betrachtet.

Text: Björn Wilda & Foto: Leipziger Gruppe


Stellen Sie sich vor, Sie müssten rund 212 000 Badewannen füllen. Hintereinander. Dann kämen Sie auf die bereitgestellte jährliche Trinkwassermenge für Leipzig und Umland von 36,6 Millionen Litern. Drauf verlassen sich täglich etwa 725 000 Nutzer.
Woher bekommt die Stadt eigentlich ihr Trinkwasser? Flüsse, Mühlgräben und Kanäle gibt es ja hier reichlich. Doch es  sind nicht diese Quellen, die das Wasser aus den Hähnen sprudeln lassen. Da muss man sich schon in Leipzigs Umland umschauen. Und zwar in Naunhof oder nahe der Mulde bei Wurzen. Dort befindet sich zum Beispiel das Wasserwerk Canitz, 1912 ging es in Betrieb. Heute ist es das größte Wasserwerk der Leipziger Wasserwerke und liefert rund ein Drittel der in Leipzig bereitgestellten Menge. Jährlich werden in Canitz 11 Millionen Kubikmeter Trinkwasser gefördert.

Denn die Quelle allen Nasses ist das Grundwasser. Dieses wird mit über 225 Brunnen aus einer Tiefe von bis zu 22 Metern gefördert. Da ist es noch Rohwasser. Im Canitzer Werk wird es auf mechanischem Wege belüftet und entsäuert, dann gefiltert und für den Transport vorsorglich desinfiziert. Als Trinkwasser geht das Nass über eine 25 km lange unterirdische Druckleitung zu Wasserversorgungsanlage Leipzig-Probstheida mit seinem über 30 m hohen Wasserturm als Wahrzeichen. Dort wird das Canitzer Wasser mit jenem aus Thallwitz und Naunhof gemischt und im Leipziger Stadtgebiet verteilt. [...]