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Töten und Quälen endlich verbieten

Unsere Haustiere in Deutschland werden geliebt, erhalten Fürsorge, eine gute Ernährung und sind vollwertige Familienmitglieder – ihnen geht es gut. Hunde als „beste Freunde des Menschen“ sowie Katzen stehen dabei ganz oben. Das ist für uns selbstverständlich und auch gut so, denn sie bereichern unser Leben.

Text: Maren Lück, Auguste Ramanauskaite & Foto: Hunderettung Europa e.V.

Diese Haltung gegenüber den Tieren und der Tierschutzgedanke selbst ist in vielen Ländern leider keine Selbstverständlichkeit. In Spanien beispielsweise werden jedes Jahr Millionen von Jagdhunden, die nicht die gewünschte Leistung erbracht haben, aussortiert, in einer Tötungsstation abgegeben oder landen, wenn sie viel Glück haben, in einer Tierschutzorganisation. Auch in Osteuropa steckt der Tierschutz in vielen Gebieten noch in den Kinderschuhen. Auch wenn es beispielsweise in Bulgarien ein solides Tierschutzgesetz gibt, leiden viele Hunde und Katzen schutzlos auf den Straßen. Der Tierschutz in Rumänien wird wiederrum hauptsächlich durch private und ausländische Tierschutzorganisationen getragen. Sie arbeiten hart daran, neben einer politischen Veränderung die Menschen vor Ort aufzuklären und zu sensibilisieren.

Grausames System
Gerade in Rumänien gibt es eine besonders hohe Anzahl an Straßenhunden und -katzen. Die größte Gefahr für die Vierbeiner ist hierbei der Mensch. Denn in Rumänien gibt es immer noch bzw. wieder Tötungsstationen. Mit dem Beitritt in die EU wurde zwar ein Tierschutzgesetz in Rumänien verabschiedet, und das einfache Töten und Quälen von Tieren wurde verboten. Doch nach einem Beißvorfall wurde ein Gesetz zum systematischen Fangen und Töten von freilebenden Hunden verabschiedet. Die Mitarbeitenden von städtischen Tierheimen und Tötungsstationen fangen seitdem systematisch Straßenhunde mit Schlingen ein, bewahren sie in Zwingern auf und töten sie, grausam und kostengünstig, nach einer Übergangsfrist von zwei Wochen. Mit einer Prämie für jeden Hund entwickelte sich ein Geschäftszweig – Fangen, Aufbewahren und Töten der Tiere ist ein finanzieller Anreiz. Das Leid der Straßenhunde in Rumänien hat also u.a. politische Gründe. Nachhaltige Lösungen zu finden wurden bislang politisch blockiert. Es profitieren zu viele an diesem grausamen System.
Viele Menschen, gerade im ländlichen Raum, leben mit alltäglichen Problemen, die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Familien sind arm. Hunde und Katzen haben für viele keinen hohen Stellenwert. Viele Hunde werden als Wachhunde für Grundstücke gehalten.Dabei laufen diese Besitzerhunde tagsüber in der Nähe umher und können sich frei vermehren. Die entstehenden Welpen werden oftmals in Müllcontainern entsorgt oder ausgesetzt. Andere Besitzerhunde fristen ihr Dasein an schweren Metallketten. Es finden wenig bis keine Kastrationen statt. Es herrschen viele Vorurteile, dass kastrierte Hunde ihren „Job“ nicht erfüllen. Auch für eine medizinische Versorgung der Hunde reicht es oft nicht. [...]