logo2016

Fake News – Wir erinnern uns

Eine Zeit lang hing der Begriff vielen aus den Ohren raus. Heute scheint er schon fast vergessen zu sein. Immerhin ist er inzwischen im deutschen Sprachgebrauch angekommen und wurde bereits 2016 zum Anglizismus des Jahres gekührt. 2016 – das Jahr der Flüchtlingswellen und von Pegida, das Jahr des US-Wahlkampfes zwischen Clinton und Trump. Eine turbulente Zeit, in der es leider oft zu falschen Meldungen kam.

Text: Pauline Szyltowski & Foto: Pixabay


Sogleich stürzten sich die Politikwissenschaftler auf das vermeintlich neue Phänomen und begannen, es zu analysieren und zu definieren. Der Einfachheit halber sollen jedoch in diesem Artikel Fake News als Nachrichten oder Meldungen definiert werden, die nicht auf Fakten beruhen und bewusst oder unbewusst in die Welt getragen wurden. Denn hinter Fake News muss nicht immer eine Absicht stecken. So kann eine Quelle auch versehentlich falsch verstanden worden sein, woraus ein inhaltlich falscher Artikel oder Facebook-Post entsteht. Selbst seriöse Medien sind vor solchen Fauxpas nicht gefeit. Spätestens seit 2016 sind es in Deutschland aber die bewusst verbreiteten Fake News, die sich über diverse Soziale Medien viral ausbreiten. Nicht nur die Flüchtlinge wurden unter einen Generalverdacht gestellt, die gesamte journalistische Branche wurde als „Lügenpresse“ diffamiert.
Neben Fake-Meldungen im Social-Media-Bereich kursieren Online-Nachrichtenseiten, die zwar optisch seriös daherkommen, hinter denen sich aber ideologisch und verschwörungstheoretisch eingefärbte „Wahrheiten“ verbergen. Diese Seiten behaupten gern, „alternative Fakten“ (Unwort des Jahres 2017) anzubieten. Laut einer Statistik auf „motherboard.vice.com“ sollen z. B. über 40 Prozent der Nachrichten auf „Sputnik Deutschland“, „Huffington Post DE“ und „RT Deutsch“ Fake News sein.

Der eine oder andere, der sich nun informieren möchte, ist in diesen Zeiten möglicherweise unsicher und überfordert. Welchen Nachrichten kann man noch trauen? Die meisten Leute machen es sich leicht und suchen sich leider ohnehin immer die Nachrichten raus, die zur eigenen Meinung am besten passen.
Für alle anderen, die objektive und auf Fakten beruhende Nachrichten bevorzugen, gibt es mittlerweile viele Hilfestellungen. Seit Oktober letzten Jahres ist das Fake-News-Gesetz „NetzDG“ rechtsverbindlich. Das Gesetz verpflichtet Plattformen wie Twitter, Facebook und Co. dazu, strafbare Inhalte und hetzende Posts herauszufiltern. Außerdem müssen sie der Regierung regelmäßig Berichte vorlegen, die die Erfüllung dieser Pflicht belegen. Ansonsten werden Bußgelder fällig. Facebook selbst bastelt momentan an einem sogenannten „Fake-News-Tool“. Dieses soll einen Hinweis einblenden, wenn es sich bei veröffentlichten Inhalten um mögliche Falschmeldungen handelt. Diverse seriöse Medienanstalten und Projekte bieten inzwischen Internetseiten und Hashtags an, die über Fake News informieren und diese richtigstellen. So gibt es beispielsweise den Faktencheck auf mdr.de oder die Seite faktenfinder.tageschau.de. Sehr zu empfehlen ist auch die Seite hoaxmap.org. Dieses Projekt dokumentiert und widerlegt ganz konkrete Fake News. [...]