logo2016

Die KiPPE-Home-Story

Immer mal wieder erhalten wir Zuschriften, die uns darauf hinweisen, dass vielen Menschen in Leipzig die Arbeit des Leipziger Straßenmagazins nach wie vor ein Rätsel ist: Das Bild der Obdachlosenzeitung hält sich zum Beispiel hartnäckig, obwohl es falsch ist. Deshalb wollen wir unsere geneigte Leserschaft nun einmal hinter die „Kulissen“ der KiPPE schauen lassen und unser Projekt etwas eingehender vorstellen.

Text: Sandy Feldbacher & Foto: Enrico Meyer


Wir, das Team der KiPPE mit vier festen Mitarbeitenden, machen und vertreiben ein Straßenmagazin, dessen Verkauf Menschen in sozialen Schwierigkeiten helfen soll. Es ist ein niedrigschwelliges, unbürokratisches Angebot für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen, Langzeitarbeitslose, aber auch Rentner/innen und Personen ohne Sozialleistungsanspruch. Durch die KiPPE erhalten sie die Möglichkeit, einer gewinnbringenden Beschäftigung nachzugehen und so auch am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Wir bieten somit auch eine Alternative zum Betteln. Prinzipiell können alle Menschen das Straßenmagazin verkaufen, die bedürftig sind. Bisher hatten wir keine Veranlassung, die Bedürftigkeit in irgendeiner Form nachzuprüfen. Jede/r Interessierte erhält zunächst zehn Freiexemplare, um den KiPPE-Verkauf auszuprobieren. Möchte die Person dabei bleiben, kann sie weitere Exemplare für je einen Euro im KiPPE-Vertrieb einkaufen. Verkauft werden darf das Magazin dann für zwei Euro, und der gesamte Erlös bleibt beim Verkaufenden. Über die Verkaufszeit und -mengen können die Verkäuferinnen und Verkäufer frei entscheiden. Die Verkaufsgebiete werden allerdings vom Vertrieb vergeben und koordiniert. Einmal im Monat findet ein Verkäufertreffen statt, das für alle offen, aber nicht zwingend ist. Hier werden Informationen ausgetauscht, Anregungen und Probleme besprochen. Für unsere rumänischen Verkäufer steht uns hierbei unsere Übersetzerin Loredana Neufert zur Seite. Die Arbeit unserer Mitarbeitenden Jana Kühne und Markus Dörk im Vertrieb beschränkt sich allerdings nicht auf die Ausgabe des Straßenmagazins, sondern umfasst auch eine soziale Betreuung der Verkäuferinnen und Verkäufer, die bei schwerwiegenderen Problemlagen an andere Hilfsangebote weitervermittelt werden. [...]