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Das Umland zieht mit

Region mit Anziehungskraft

In unserer letzten Ausgabe hatten wir im Titelthema die Sicht auf Leipzig in den Mittelpunkt gestellt. Attribute wie Dynamik, Vielfalt, und Kreativität kamen immer wieder zur Sprache. Eine Stadt, die nie still steht. Profitiert eigentlich das Umland davon? Was passiert dort? Im engeren Sinne denken wir dann oft an den Speckgürtel mit Eigenheimsiedlungen und Gewerbegebieten, hingeworfen in die Landschaft. Ist das alles an Veränderungen? Oder läuft hier trotzdem noch vieles bedächtiger ab? Was ja zunächst nicht schlecht sein muss.

Text & Zusammenstellung: Björn Wilda


Wichtig wohl ist, dass die Menschen, die im Umland leben, und Gäste, die hier weilen, dieses Umland als lohnend in vieler Hinsicht sehen. Sei es nun rein ländlicher Raum, seien es Klein- und Mittelstädte. Ziehen wir mal den Kreis weit um Leipzig bis Mulde und Elbe, Altenburger Land, Burgenlandkreis und Mittleres Saaletal und schauen mal genauer hin, dann ist Vieles in Bewegung und Etliches zu entdecken.

Lützen: Vor dem Stadtjubiläum
Noch knapp ein Jahr, dann will Lützen ganz groß feiern: Das 8000-Einwohner-Städtchen zwischen Weißenfels (Sachsen-Anhalt) und Markranstädt (Sachsen) wird 750 Jahre alt. Die Vorbereitungen auf das Jubiläum im Juni 2019 laufen schon an. Bereits im Vorfeld wird historisches Filmmaterial über Lützen auf zwei DVDs erscheinen. Die ältesten bewegten Bilder stammen von 1932, dem 300. Jahrestag der Schlacht im Dreißigjährigen Krieg, als Schwedenkönig Gustav II. Adolf fiel. Die DVDs können übrigens für 15 Euro schon jetzt erworben werden. Möglich ist das über ein Kontaktformular auf der im Aufbau befindlichen Internetseite „750 Jahre Lützen“. Weiterhin soll es eine bebilderte, zwischen 250 und 300 Seiten umfassende Chronik geben – nicht nur mit bloßen Zahlen und Fakten, sondern die Geschichte in all ihren Zusammenhängen.

Weißenfels: Grüne Achse
Die einstige Residenzstadt Weißenfels (Burgenlandkreis) will ihre Altstadt weiter aufwerten. Konkret geht es im Ergebnis eines Planungs-Wettbewerbs um die Gestaltung einer sogenannten Grünen Achse in der westlichen Altstadt. Das geplante Areal erstreckt sich vom Stadtpark über den Rosalskyweg und weiter über die Hinterhöfe, die zwischen Saalstraße und Friedrichsstraße liegen, bis zum ehemaligen Gebäude der Sparkasse. Die Gesamtkosten für das Projekt sollen sich auf etwa 1,6 Millionen Euro belaufen, wobei etwa 1,49 Millionen Euro über das Programm Stadtumbau des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) des Landes getragen werden. Die Altstadt von Weißenfels zu Füßen des Schlosses Neu-Augustusburg beherbergt viele Sehenswürdigkeiten wie das Fürstenhaus, Novalis-Haus, Heinrich-Schütz-Haus, Geleitshaus und Kloster St. Claren.

Bitterfeld: Auf Aspirin-Tour
Mit Bitterfeld gibt es hier in der Region eine Stadt, die wohl mit den größten Wandel erfahren hat. Diesen Wandel kann man am besten vom Bitterfelder Bogen aus wahrnehmen, einer 28 Meter hohen Stahlkonstruktion. Sie steht auf einem Schutthügel des früheren Tagebauwerks Goitzsche. Heute ist dieser Tagebau ein 24 km² großer See inmitten eines Erholungs- und Naturschutzgebietes. Er ist damit der bisher größte künstlich erschaffene See in Deutschland, und hier steht auch der Pegelturm mit seinen 144 Stufen. Baden, Segeln, Surfen, Wandern, Joggen und Radeln – heute ist einfach alles möglich. Touren durch die Goitzsche werden für den aufmerksamen Besucher gleichwohl zur Spurensuche im weltweit größten Landschaftskunstprojekt. Aber auch der Industriepark jenseits des Bahnhofs, auf dem sich wieder viele Firmen angesiedelt haben, kann einiges bieten. Hier hat Bayer-Bitterfeld die Gläserne Aspirinfabrik errichtet. Über einen Gang können Besucher nach Anmeldung bei der Fertigung der berühmten Schmerztablette zusehen. [...]