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Du und dein Schweinevogelhund

Endlich mal dem Trott entkommen

Die Bezeichnung innerer Schweinehund umschreibt – oft als Vorwurf – die Allegorie der Willensschwäche, die eine Person daran hindert, unangenehme Tätigkeiten auszuführen, die entweder als ethisch geboten gesehen werden (z. B. Probleme anzugehen, sich einer Gefahr auszusetzen usw.), oder die für die jeweilige Person sinnvoll erscheinen, beispielsweise eine Diät einzuhalten.

Text: Björn Wilda


Ja, ja, die guten Vorsätze für das neue Jahr. Da will man endlich mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport treiben, weniger Chaos in den eigenen vier Wänden (oder in einer Partnerschaft) zulassen oder einfach gesünder essen wollen. Alles ist möglich.

Tja, wenn da nicht der innere Schweinhund wär, der uns Überwindung kostet. Der Geist ist willig, doch das Fleisch… Doch alles beginnt im Kopf, und wenn der sich unwillig zeigt, klappt‘s auch nicht mit dem Körper. Willensschwäche bzw. mangelnde Einstellung hindern uns daran, unangenehme Tätigkeiten auszuführen oder solche, die uns nicht sinnvoll erscheinen. Das kann uns auch als Ausrede dienen. Und schon sind wir wieder im alten Trott: In einer Partnerschaft alles laufen lassen wie bisher (es sei denn, einer von beiden haut endlich mal auf den Tisch), weiterhin als Couchpotato die Feierabende verbringen oder nach wie vor seine Mitmenschen geringschätzen.

Also keine faulen Ausreden mehr, keine Ausflüchte, kein Beharren auf den bequemeren Weg. Leicht gesagt. Wir geraten in einen Konflikt. Den inneren Schweinehund aufs Kreuz zu legen, ist eine Sache von Motivation und Selbstdisziplin. Um sich selbst zu überwinden, braucht es durchaus geistige und körperliche Anstrengung. Laut Prof. Dr. Hannes Zacher vom Institut für Psychologie/Arbeits- und Organisationspsychologie an der Uni Leipzig sei grundsätzlich jeder in der Lage, seinen inneren Schweinehund besiegen zu können. „Es gibt dafür einfache psychologische Tricks, um sich zu motivieren“, so Prof. Zacher weiter. Dazu gehöre, sich eher kleine und ganz spezifische Ziele zu setzen, die mit Routine verbunden sind, also sich beispielsweise konkret zu sagen, „einmal in der Woche täglich 30 Minuten Sport zu treiben wie etwa Fahrradfahren. Sich nur vorzunehmen, erfolgreicher zu werden oder gesünder leben zu wollen, ist zu abstrakt.“ Auch sollten die Vorhaben nicht zu einfach sein, sondern man solle sich „danach strecken“, also anspruchsvoll, aber nicht unrealistisch sein. Ebenso wichtig sei, die sich gestellten Ziele im Freundes- oder Bekanntenkreis bekanntzugeben, um der Verpflichtung mehr Nachdruck zu verleihen und sich so einer gewissen Kontrolle zu unterziehen. [...]