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Soziale Arbeit im Wandel der Zeit:

150 Jahre Diakonie Leipzig

Mit insgesamt 1400 Mitarbeitenden in ca. 50 Einrichtungen der Altenhilfe, Behindertenhilfe, Kindertagesstätten und Beratungsstellen ist die Diakonie Leipzig ein großer Arbeitgeber und vielseitiger Anbieter auf dem sozialen Markt. In diesem Jahr feiert sie ihr 150. Jubiläum. Die KiPPE hat sich das Festjahr sowie aktuelle Themen des sozialen Trägers unter dem Dach der evangelischen Kirche einmal genauer angeschaut.

Text: Sandy Feldbacher & Foto: Matthias Möller / Diakonie Leipzig


Über das gesamte Jahr erstrecken sich die Feierlichkeiten und Veranstaltungen des hiesigen Diakonischen Werks Innere Mission. Ziel sei, sagt Pressesprecherin Susanne Straßberger, damit einerseits verschiedene Zielgruppen anzusprechen und andererseits das ganze Arbeitsspektrum der Diakonie vorzustellen. So gab es bereits einen Gottesdienst mit Gospelchor zur Eröffnung des Jubiläumsjahres und zur Buchmesse im März eine Lesung mit dem Diakoniepräsidenten Ulrich Lilie.
Im Mai fand eine Fachveranstaltung zum Thema Digitalisierung und soziale Arbeit statt. Fragen, die dort thematisiert wurden, waren u.a.: Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus? Was sind die Risiken, was die Chancen? Welche ethischen Fragen muss man beachten? „Man kann Menschen nicht durch Technik ersetzen“, sagt Susanne Straßberger, „aber natürlich können Roboter oder technische Geräte die Arbeit zum Beispiel in der Pflege erleichtern oder Menschen mit Behinderungen unterstützen. Es gibt viele gute Sachen, aber auch Dinge, bei denen man fragen sollte, ob das vertretbar ist oder nicht. Dabei sind die Grenzen natürlich fließend und die Ansichten dazu unterschiedlich“.
Das Themenfeld sei bei der Vortrags- und Diskussionsrunde mit Expert/innen in der Leipziger Universitätskirche gut beleuchtet worden. Man wollte zum Jubiläum auf diese Weise nicht nur nach hinten, sondern auch nach vorn schauen.

Doch auch das Feiern soll nicht zu kurz kommen. Deshalb wurde Ende August ein großes Mitarbeiterfest für alle Hauptamtlichen, Ehrenamtlichen und Ehemaligen im Täubchenthal ausgerichtet. Im Vorfeld gab es bereits über 600 Anmeldungen – so viele wie noch nie. Außerdem fand im August eine Veranstaltung statt, zu der in erster Linie die Ruheständler der Diakonie eingeladen waren, aber auch aktive Mitarbeitende und Interessierte. Hier berichteten Zeitzeugen über die Arbeit bei der Diakonie zur DDR- und Wendezeit. Das sei ein hoch interessantes Kapitel, weiß Susanne Straßberger: „Im kirchlichen Bereich und somit auch in der Diakonie sind damals viele Leute untergekommen, die entweder nicht beim Staat arbeiten wollten oder durften, weil sie etwa einen Ausreiseantrag gestellt hatten. Und manche haben sich dann von hier aus auch politisch betätigt, z. B. in Umweltgruppen oder bei den Montagsdemonstrationen“ Auf diese Veranstaltung habe sich Susanne Straßberger aufgrund der vielen persönlichen Eindrücke besonders gefreut, auch weil man vor Ort mit den Zeitzeugen ins Gespräch kommen und Fragen stellen konnte. [...]