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Menschen & Muse(e)n

Zurück in die Zukunft – Leipziger Museen auf Innovationskurs

Die Zahl der Museen weltweit und ihrer Besucher/innen sind im letzten Jahrzehnt gestiegen, obwohl das Konzept aus dem 19. Jahrhundert stammt. Doch vielleicht ist es gerade dieses aus der Zeit gefallen Sein, das Museen im Zeitalter der Digitalisierung interessanter werden lässt, da reale Erlebnisse, originale Kunstwerke und authentische Orte an Wert gewinnen. Dieser Meinung ist zumindest Tobias Nettke, Professor für Museumskunde an der HTW Berlin, in einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur. Es gehe nun mal neben Wissen, das heute leicht zugänglich ist, auch ums Gefühl. Nichtsdestotrotz müssten sich Museen laut zukunft-museum.de auf den demografischen Wandel und die veränderten Sehgewohnheiten im Digitalzeitalter einstellen und auch zu interaktiven Orten der Kommunikation werden. Dies gehe Hand in Hand mit den neuen Wünschen von Besucher/innen: Sie wollen teilhaben und mitdiskutieren. Welche zukunftsweisenden Konzepte halten Leipzigs Museen bereit? Dieser Frage ist die KiPPE anhand von drei Beispielen nachgegangen.

Text: Roxana Isabelle Verniest u. Sandy Feldbacher & Foto: Eric Kemnitz


MdbK – Museum der bildenden Künste
Katharinenstraße 10, 04109 Leipzig
Das Innere aus Glas, Sichtbeton, Muschelkalk und Eichholz ist gigantisch, die Höhe fast schon monumental. Eine einmalige Weite eröffnet sich, spannende Sichtachsen bilden sich heraus. Ein Blick in die Treppenhäuser und selbstverständlich in die Ausstellungsräume, auf vier Etagen verteilt, vervollständigt die Vielfalt der Architektur und der Kunstsammlungen.

Ein Potpourri durch die Zeit – alte Meister, Moderne, DDR-Kunst bis hin zur Gegenwartskunst. Im Herzen der Stadt und neben der spektakulären Atmosphäre bildet sich im MdbK vor allem ein neues Museumskonzept heraus: Gemälde, Grafiken, Skulpturen sind die Klassiker eines Museums, jedoch findet sich hier auch eine Online-Sammlung, eine immer größer werdende Social Media Plattform und sogar – ganz neu – eine Podcast-Reihe (MdbK [talk]). Mit dem Projekt MdbK [mobil] lernt das Museum der bildenden Künste Menschen, Orte und Geschichten im Landkreis Leipzig kennen, gewinnt neue Perspektiven und stößt gemeinschaftliche Prozesse an. Gut zu wissen! Eintritt frei bis zum vollendeten 19. Lebensjahr und am 1. Mittwoch im Monat.

INSPIRATA
Deutscher Platz 4, Eingang G, 04103 Leipzig
Ein ehrenamtlicher Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung zu unterstützen. Das wird nicht mit komplizierten Formeln und Symbolen erreicht, sondern ganz anschaulich – zum Anfassen, Erleben, Staunen und Experimentieren. Mit dem Zentrum hat sich ein außerschulischer Lern- und Entdeckungsort etabliert, der sowohl Kinder als auch Lehrpersonal, Jugendliche, Familien und Studierende in seinen Bann zieht. Als erstes MI(N)T-Mach-Museum Leipzigs bietet die INSPIRATA zahlreiche Möglichkeiten, sich interaktiv und spielerisch mit mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Phänomenen auseinanderzusetzen. Die mittlerweile über 150 interaktive Exponate umfassende Sammlung mit verblüffenden Effekten, kniffligen Aufgaben ist eine Attraktion für viele Besucher/innen. Die Angebote richten sich vorrangig an Schulklassen, Hortgruppen und Kindergartengruppen, aber auch interessierte Einzelbesucher/innen haben die Möglichkeit, durch eigenes Experimentieren die Gesetze der Natur erfahren zu können. Je nach den aktuellen Möglichkeiten des Vereins und der vielfältigen Unterstützung durch seine Partner werden wechselnde Sonderausstellungen zu MINT-Themen mit Alltagsbezügen oder verbunden mit Gebieten wie Kunst, Musik und Sport gestaltet. Die INSPIRATA zeichnet sich besonders durch ein intensives Betreuungssystem mit wissenschaftlich-pädagogischem Anspruch aus. Hauptsächlich wird das durch Lehramtsstudent/innen verwirklicht. [...]