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herzkampf

– ein Fotoprojekt für Menschen, die sich engagieren

Der Leipziger Fotograf Martin Neuhof portraitiert in einer Fotoreihe Personen, die sich gegen Rassismus, Homophobie und für eine gerechtere Welt einsetzen. Leute, die aktiv sind, sich gegen Rechts engagieren, Gutes bewirken und für eine offene Gesellschaft kämpfen. Martin und ich kennen uns schon einige Jahre – eine Zeit, in der ich ihn und seine Arbeit sehr zu schätzen gelernt habe. Auch wenn er auf seinen Bildern nicht anwesend ist, seine Handschrift ist unübersehbar. Er hat einen ganz eigenen Stil entwickelt, der sich vor allem durch Empathie und eine vertrauensvolle Atmosphäre auszeichnet. Wir trafen uns in seinem Büro, um uns über sein Langzeitprojekt „herzkampf“ zu unterhalten. Bei einer Mate für ihn und einer Pizza für mich stellte ich ihm ein paar Fragen, um zu zeigen, wie wichtig es ist, genau solche Projekte zu machen.

Interview: Roxana Isabelle Verniest & Foto: Martin Neuhof

KiPPE: Wie verbindest du deine fotografische Arbeit mit deinem politischen Engagement?
Martin Neuhof: Die Verbindung kam durch „No-Legida“. Mein politisches Engagement trat erst mit diesem Projekt auf. 2014 habe ich „No-Legida“ mit zwei weiteren Mitstreitern gegründet – über zwei Jahre betreuten wir die Plattform, begleiteten unzählige Demos, reisten nach Freital und konnten viel dazu Beitragen, dass Legida in Leipzig kaum Fuß fassen konnte. Als es vorbei war, hat mir immer die fotografische Komponente bei meinem politischen Engagement gefehlt. Mit dem Projekt „herzkampf“ habe ich mir das selbst erschaffen, indem ich aktive Menschen fotografiere und dadurch selbst aktiv werde. Somit kann ich mein politisches Interesse mit der Fotografie verknüpfen und biete den Leuten eine Plattform, sich selbst vorzustellen.

Neben deiner täglichen Arbeit als freiberuflicher Fotograf machst du auch sehr viele freie Projekte. Welche genau sind das?
Prinzipiell liebe ich es, Portraits von Menschen zu machen bzw. Portraits von Frauen oder auch Reportagen. Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Eine Reportage bedeutet, ich tauche irgendwo ein und bekomme einen Einblick in eine Sache, den ich vorher nie hatte und bin dort meinetwegen einen Tag lang unterwegs und finde diesen Einblick ganz toll. Bei freien Portrait-Projekten liebe ich es einfach, mich mit der Person näher zu beschäftigen, mit ihr unterwegs zu sein, eine gute Zeit zu verbringen und dabei natürlich schöne Fotos entstehen zu lassen. [...]