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Modestadt Leipzig?

Nachhaltiges Modedesign hat Zukunft

Leipzig konnte sich bisher keinen Namen als bekannte Modestadt machen, aber ist doch Heimat einer Reihe von ambitionierten Modedesignerinnen. Im Interview kommen gleich zwei zu Wort, die über ihre Begeisterung für die Mode berichten, ihren Blick auf die Leipziger Modelandschaft teilen und sich für nachhaltige Produktionsweisen stark machen.

Laura Hertel, gelernte Modedesignerin und Maßschneiderin aus Leipzig, verwirklicht seit 2015 in ihrem Atelier unter dem Namen „Schleifenfänger“ individuelle Brautkleider. Zudem ist sie Autorin mehrerer Bücher zu den Themen Nähen und Selbermachen. Über ihre Leidenschaft für farbenfrohe Mode und Handgemachtes bloggt sie auf ihrer Webseite tagtraeumerin.de.

Interview: Anika Krasa & Foto: Anne-Katrin Hutschenreuter


KiPPE: Was fasziniert Sie persönlich am Modedesign? Worauf haben Sie sich spezialisiert und warum?
Laura Hertel: Mein persönlicher Anspruch ist es, jeder Frau zu zeigen, wie schön sie ist. Denn wenn sich meine Kundinnen wohl in ihrer Kleidung fühlen, tragen sie das auch nach außen. Mit meinem Label Schleifenfänger habe ich mich auf einzigartige und schlichte Brautmode spezialisiert, die die Braut von innen heraus strahlen lässt und ihre ganz individuelle Schönheit betont.

Welchen Stellenwert hat Mode in Leipzig? Gibt es typische Stile?
Ich finde es interessant zu beobachten, dass in den einzelnen Stadtteilen unterschiedliche Stile vorherrschen. Der Süden ist alternativ und bunt, das Zentrum eher schick und in Reudnitz sieht man viele Hipster im 90er-Look. Auch wenn Leipzig keine typische Modestadt ist, finde ich die Vielfalt sehr reizvoll. Zudem haben sich hier in den letzten Jahren viele tolle Designer und Boutiquen angesiedelt, die Leipzigs Modelandschaft bereichern.

Welchen Einfluss hat die Stadt auf Ihre eigene Arbeit?
Ich bin gebürtige Leipzigerin und die Stadt hat mich sehr geprägt. Vor allem aber sind es die Menschen hier, meine Kundinnen, die ich beim Designen im Kopf habe. Ich würde schon sagen, dass ihnen ausgewählte Materialien, die lokale Fertigung und ein liebevolles, aber auch tragbares Design besonders wichtig sind. In einer Stadt wie München wäre der Anspruch ans eigene Brautkleid vielleicht ein ganz anderer. [...]