Gärten haben immer eine gesellige Komponente – man trifft sich dort, hält ein Schwätzchen am Zaun und feiert Feste im Grünen. Geselligkeit wird auch im Salvia Bildungsgarten großgeschrieben. Dabei handelt es sich um eine soziale und ökologische Initiative, die 2019 mit dem Schwerpunkt Inklusion und Pädagogik vom Verein „gemeinsam grün“ ins Leben gerufen wurde. Seit April 2022 engagiert sich auch der aus Syrien stammende Verein DOZ mit seinem Projekt „Our Common Garden“ auf der Fläche in Engelsdorf. Er unterstützt die Initiative bei der Öffnung zum Gemeinschaftsgarten mit dem Hauptaugenmerk auf Interkulturalität. Auf diese Weise soll in Zukunft ein bunter, inklusiver und sicherer Garten für alle entstehen. Die KiPPE besuchte den Salvia Bildungsgarten im goldenen Oktober und wurde von Eddie Jahn herumgeführt.
Text: Sandy Feldbacher & Foto: Nikolas Fabian Kammerer
Eddie ist eigentlich Schlagzeuglehrer und arbeitete vor der Pandemie als Kindertischler in Leipziger Schulen und Kitas. Während der Lockdowns war das nicht möglich, und er verbrachte viel Zeit mit Gärtnern in einem Nachbarschaftsgarten in Leutzsch. Dort kam eine Freundin, die für das syrische Hilfsprojekt DOZ arbeitet, auf ihn zu und fragte ihn, ob er Lust hätte, sich in einem interkulturellen Austausch-Projekt zu engagieren. Diese vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ausgeschriebene Initiative konzentriere sich auf die Themen Ökologie, Urban Gardening und Nachhaltigkeit. „Da musste ich nicht lange darüber nachdenken“, erinnert sich Eddie. Ursprünglich sei der Gemeinschaftsgarten in Leutzsch als Standort anvisiert worden, dann stieß Eddie aber auf die bereits von „gemeinsam grün“ genutzte Fläche in Engelsdorf mit Sabine Roßberg. „Sie war gleich offen dafür, wir haben uns kennengelernt und darauf eingelassen. Es war für alle spontan und ein bisschen die Katze im Sack, aber bis jetzt läuft es großartig.“
Der Salvia Bildungsgarten erstreckt sich über 5000 Quadratmeter zwischen Paunsdorf Center und der S-Bahn-Haltestelle Leipzig-Engelsdorf. Hier wurden mehrere Kleingärten zusammengelegt, Zäune teilweise weggenommen, teilweise stehen sie noch zur Strukturierung. Die Intension der Betreiberinnen und Betreiber ist es, einen barrierefreien, inklusiven Bildungs- sowie interkulturellen Nachbarschaftsgarten zu schaffen. „Inklusiv heißt für alle“, erklärt Eddie, „das muss man nicht nochmal definieren, das sollte normal sein, wir sind alle Menschen.“ [...]