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Mit allen Sinnen im GRASSI

Zwei Jahre Corona-Zeit waren auch für das GRASSI Museum für Angewandte Kunst eine enorme Herausforderung. Besucherzahlen gingen zurück, Veranstaltungen fielen aus, Mitarbeiter wurden zeitweilig an andere Einsatzstellen innerhalb der Stadtverwaltung delegiert. Dann das Jahr 2022 und mit ihm ab etwa April die erfreuliche Kehrtwende. Rückblick dazu und Ausblick auf kommende Highlights des Museums am Johannisplatz gaben Direktor Dr. Olaf Thormann sowie seine Stellvertreterin Anett Lamprecht. Wobei auch von einem Jubiläum die Rede war.

Text & Foto: Björn Wilda

„Wir können zurückschauen auf ein erfolgreiches Jahr.“ Das war der Einstieg von Museumsdirektor Olaf Thorman und legte gleich mit Fakten nach. Enorm gewachsen sei 2022 die Zahl der Besucherinnen und Besucher. Mit rund 73 000 reichten sie fast an das Niveau der Jahre ab 2017. Gegenüber 2020, dem Beginn der Pandemie, hat sich damit die Besucherzahl verdoppelt. Wieder Zuwachs gab es auch bei Neuerwerbungen. So wurden insgesamt 5 752 Kunstobjekte aus den Bereichen Kunsthandwerk, Design, Grafik, Buch und Fotografie erhalten bzw. erworben. Gesamtwert: rund eine Million Euro. „Bei 5 591 Objekten handelt es sich um Schenkungen, 161 Objekte wurden angekauft,“ so Dr. Thormann weiter. „Damit gelang unserem Museum die umfangreichste Erweiterung der Sammlungen seit der Wiedereröffnung des Hauses 2007.“ Was den Besuchern gewissermaßen verborgen blieb, aber jetzt offensichtlich und erlebbar ist, waren Umbauten und Neugestaltungen. Hinter der Pfeilerhalle, dem Herzstück des Museums für Angewandte Kunst, entstand das „Studiofoyer“, ein neuer Ausstellungsraum in strahlendem Gelb. Integriert sind zwei großflächige Wandvitrinen, in denen seit vergangenem Monat feinste Art déco-Porzellane zu sehen sind. Als Initiator und privater Geldgeber ließ sich Prof. Peter W. Schatt aus Hamburg das Ganze 40 000 Euro kosten. Mit Fördermitteln des Bundes wurden die Steingitterfassaden der beiden Treppentürme im Mittelhof saniert.

Wer schon mal die „Sinneslandschaften“ im Museum erlebt hat, kann sich nun von einem Update überraschen lassen: Der interaktive Raum folgt u. a. mit bewegten Mustern und Farben den Bewegungen der Gäste. [...]