Es ist eng geworden auf Leipzigs Wohnungsmarkt, mächtig eng. Vorbei die Zeiten von großem Leerstand und günstiger Mieten. Seit der letzten Fortschreibung des Wohnungspolitischen Konzepts der Stadt – das war 2015 – nahm die Bevölkerung um rund 57 000 Einwohner bzw. 10 Prozent zu. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, was sich in steigenden Mieten niederschlägt. Bezahlbares Wohnen scheint heute wie ein Sechser mit Zusatzzahl. Mit dem nun aktualisierten Wohnungspolitischen Konzept reagiert die Stadt Leipzig auf die geänderte Lage. Kernpunkt: Auch in Krisenzeiten will die Stadt bezahlbares Wohnen in allen Gebieten Leipzigs erhalten und neue Wohnungen scha§en.
Text: Björn Wilda
Für über 52 Prozent der Leipziger Bevölkerung steht die Sorge um bezahlbares Wohnen ganz obenan – noch vor den Themen Verkehr und Sicherheit. Die Sorgen sind nicht unbegründet: So sind die Mieten in den vergangenen fünf Jahren um bis zu 25 Prozent gestiegen, sowohl im Bestand als auch bei Neuvermietungen. Ende 2023 verfügten 4 600 Haushalte über keine Wohnung. Sie waren also tatsächlich wohnungslos oder in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. [...]