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„Wir sind auch Menschen!”

An Bahnhöfen, auf Parkbänken und am Straßenrand: In Großstädten gehören Wohnungslose zum Stadtbild dazu. So sehr, dass sie oft kaum noch wahrgenommen werden. Und doch schauen nicht alle weg. Ein Einblick in den Alltag von Wohnungslosen – und denen, die ihnen in Berlin und Leipzig helfen wollen.

Artikel & Fotos: Fiona Böcker

Montag, kurz vor 17 Uhr vor dem Roten Rathaus in Berlin. Auf dem Vorplatz des imposanten Gebäudes spannen ein paar der knapp hundert Teilnehmenden Schirme auf, im Versuch, sich vor dem beginnenden Platzregen zu schützen. Es ist ziemlich kalt. Am offenen Mikrofon der Demo spricht fast durchgehend jemand. Gerade erzählt Andi dort, er sei Niederländer – „oder wie ihr immer sagt, Holländer” – und seit Jahren in Berlin auf der Straße. Ja, man müsse Obdachlosigkeit loswerden, sagt er, aber „nicht mit einer Knarre”. Laut ruft Andi: „Wir sind auch Menschen! Wir sind kein Müll!”